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Mittlerweile gibt es zum Thema Hypnose eine Breite Palette an Publikationen. Wissenschaftliche, halbwissenschaftliche und esoterische Veröffentlichungen stehen in einer Reihe nebeneinander und verwenden gemeinsam den Begriff Hypnose. Tatsächlich ist eine objektive Festlegung des Begriffs Hypnose schwierig. Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen (Psychologie, Neurowissenschaften, Schlafforschung, Bewusstseinsforschung, uvm.) beschäftigen sich aus unterschiedlicher Perspektive mit dem Phänomen Hypnose und helfen zu einem besseren Verständnis der Vorgänge während dieses speziellen Zustands.

Ich möchte Ihnen auf dieser Seite einen kurzen Einblick in zwei Aspekte dieser Auseinandersetzung geben.  Zum einen der Blick aus der Ebene der Neurowissenschaften, der interessante Ergebnisse zur Aktivität  einzelner Hirnregionen in den verschiedenen Bewusstseinszuständen von Wachheit, Hypnose und  Meditation darstellt. Zum anderen Ergebnisse einer Studie zur Wirksamkeit von Hypnose als Hilfe bei der Gewichtsreduktion.

Allgemeines

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Hypnose und Meditation

Eine Studie von Halsband (2008) beschäftigt sich mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden von Meditation und  Hypnose. Demnach unterscheiden sich die Zustände von Hypnose und Meditation insbesondere hinsichtlich der  veränderten Aufmerksamkeit. Kennzeichnend sind u.a. veränderte Konzentration, Imagination, mentale Relaxation,  Loslösung vom kritisch-analytischen Denken, Aufmerksamkeitslenkung, etc. Die Unterschiede sind in den einzelnen  Hirnregionen tlw. deutlich erkennbar. Hypnose und Meditation sind als voneinander unterschiedliche  Bewusstseinszustände zu verstehen.  Als Gemeinsamkeit von Hypnose und Meditation wurde ein signifikanter Anstieg im Alpha 1-Band nachgewiesen.  Unterschiedlich ist hingegen die Veränderung im Theta-Bereich, wo ein hochsignifikanter Anstieg ausschließlich für die  tiefe Hypnose nachweisbar war.

Übergewicht

An vielen anerkannten Instituten und Universitäten wird derzeit intensiv evaluiert, wie wirksam Hypnose bei der Gewichtsreduktion ist. Beispielhaft sei hier eine Studie an der Tübinger Milton Erickson Akademie erwähnt. Sie kommt zu dem Schluss, dass ihr Trainingsprogramm (Ausmaß: 10 Sitzungen; wurde am Psychologischen Institut mehrfach evaluiert) langfristig betrachtet der Behandlung mit anderen Psychotherapieformen und diätetischen Therapien überlegen scheint. Besonders erwähnt wird die positive Auswirkung auf die Lebensqualität. (Quelle: MEG Tübingen/Ganzer Artikel: http://www.megtuebingen.de/downloads/Adipositas_Publikation.pdf)

 

„Bezüglich der Gewichtsreduktion (Senkung des BMI) konnte ein signifikanter Effekt über die Zeit nachgewiesen werden (p=0.001). In der Hypnosegruppe sank der BMI signifikant. Danach blieb er über den weiteren Katamnesezeitraum auf niedrigem Niveau konstant.

Ein signifikanter Unterschied in der Gewichtsreduktion zwischen Hypnose- und Kontrollgruppe (VT) bestand allerdings nicht (p=0.99).

Es erhöhte sich die Lebenszufriedenheit der Klienten unter Hypnose signifikant (p=0.001). Ein signifikanter Unterschied zur Kontrollgruppe (VT) war nicht gegeben. Der gleiche Effekt zeigte sich bezüglich der Selbstwirksamkeit und der Gesundheit der Klienten.“  (Stich & Mewes, 2001)

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